Ich in England...

Jippieee, bald ist es soweit. Heute habe ich es endlich (fast) geschafft, mir ein Auto zuzulegen. Nachdem ich letztes Jahr meinen Führerschein gemacht habe, war es ja schon länger mein Plan und Traum gewesen, mir eigene vier Räder zuzulegen, um nicht ständig die Geduld und die Autos meiner Eltern (vielen Dank :) strapazieren zu müssen. Heute waren mein Liebster (der diesen Monat bei mir zu Gast ist und neben meiner gelegentlichen Schreibfaulheit auch der Grund, warum ich jetzt länger nix mehr geschrieben habe…) und ich in Yorkshire unterwegs und haben einen kleinen süßen, himmelblauen Seat Arosa für mich reserviert.



Auf dem Bild ist mein zukünftiger Stolz zu sehen, den ich abholen kann, sobald ich das nötige Kleingeld (denn als Ausländer hat man keine Chance auf Kredit oder Ratenzahlung) und eine Versicherung beschafft habe. Nach Ostern ist es dann hoffentlich soweit!
Überhaupt war ich total glücklich, dass ich heute erst einmal ein Auto anmieten konnte, um zum Händler zu gelangen. Ich denke mal, auch in Deutschland zählt es nicht zu den besten Voraussetzungen, unter 25 zu sein, den Führerschein seit weniger als einem Jahr zu haben und normalerweise auf der anderen Straßenseite zu fahren…. Na ja, die Leute von Enterprise-Autovermietung waren so nett, uns dann gegen das entsprechende Entgelt einen kleinen Fiat zu leihen. Und glücklicherweise habe ich mich heute auf Englands Straßen gut geschlagen, das heißt, Mietauto und Insassen sind (obwohl wir uns bestimmt vier mal oder so verfahren haben!!!) heil wieder in Sheffield angekommen. Puh. Das wäre also geschafft. Anstrengender Tag war das heute gewesen… Aber erfolgreich.
Na ja, jetzt werde ich mich noch der Korrektur von ein paar Test von Studenten aus dem 2. Semester widmen, deren Praktikum ich zurzeit beaufsichtige und mir so noch ein paar Pfunde (in Geld, nicht in Gewicht…) hinzuverdiene. Mal schauen, was die so geschrieben haben. Ansonsten hab ich die Woche jetzt frei, dann kommt Ostern, juchuuu. Werde mit meinem Schatz bestimmt noch einiges unternehmen in den nächsten Tagen, es stehen Edinburgh und ein Eisenbahnmuseum in York auf dem Programm, bevor ich dann ab nächster Woche wieder auf mich gestellt bin. Aber dann gibt es ja das Auto. Hach. Schön. Bald wird die Insel unsicher gemacht!

Leider nicht mein Fahrschulauto...


Heute habe ich meine erste Fahrstunde in Großbritannien absolviert!!!
Ich muss sagen, es war ganz schön anstrengend, aber ich habe keinen Unfall gebaut, und das Auto und ich sind noch heile. Also recht erfolgreich. Wie sicher alle wissen, ist England das einzige Land in Europa, wo man ausgerechnet auf der anderen Straßenseite fahren muss. Man sitzt rechts im Auto und schaltet mit links. Aber einige Sachen sind netterweise die selben- Anordnung von Kupplung, Gas und Bremse sowie der Gaenge auf den Schalthebel. Na ja, und so bin ich dann ein bissel durch die Strassen gekurvt (mein Fahrlehrer hat mich netterweise in eine ruhige Gegend gebracht zum Ueben) und auch nur einmal auf die falsche Straßenseite gekommen... Sheffield, ich komme! Jippiieee. Na ja, mein Langzeitziel ist ja ein eigenes kleines Auto, und mal sehen, vielleicht ist es im März dann schon so weit. Eine Fahrstunde kostet hier uebrigens 16 Pfund.
In England gibt es übrigens keinen Fasching (ich weiß, ist in Deutschland auch schon eine Weile her), sondern etwas viel besseres! Am Faschingsdienstag ist in England ‚Pancake’-Day, sprich Pfannkuchen/Plinsen-Tag! Das heißt, an diesem Tag werden Plinsen zubereitet (bzw. man kann auch welche in der Kantine kaufen wenn man keine Lust zum Kochen hat), so natürlich auch in unserer WG. Mmmmmh, das war so lecker, wir haben für morgen eine Wiederholung beschlossen! Ich finde, so was sollte es auch in Deutschland geben. Vielleicht finden sich ja ein paar Pfannkuchen-Fertigteig-Hersteller als Sponsor? Ich meine, der Valentinstag wurde ja auch importiert, genauso wie Halloween, also her mit den Pancakes!!!!
Ansosnten geht’s mir ganz gut hier. Ich habe beschlossen, dass ich vor meinem naechsten Deutschland-Besuch diese Woche noch ein Kilo England-Gewicht abnehmen will und laufe jetzt jeden Morgen fast ne Stunde zur Uni, einmal runter den Berg und auf der anderen Seite wieder hoch. Da ich keine Waage hab, kann ich meinen Erfolg nicht überprüfen (ist vielleicht auch besser so). Na ja, so kommt es, dass ich jetzt sogar mal wieder zeitig wach bin am Morgen. Frühs ist es hier noch klirrekalt, aber tagsüber kommt dann meistens die Sonne raus mit blauem Himmel und es wird richtig schön warm. Na ja, heute war ich mal sch on um 8 an der Uni und habe festgestellt, dass hier vor 9 noch nix los ist. Ich war fast die erste, die da war, und fast alles war noch abgeschlossen und zu. Hier in Sheffield startet der Tag wirklich erst so richtig um 9. Ist aber auch ok, mir als Langschläfer gefällt das eigentlich ganz gut.

Also, nach knapp einer Woche Frühlingswetter war heute Morgen Weltuntergangsstimmung in Sheffield. Sturm, Regen und Hagel, brrrrr... Na ja, das motiviert einem nicht gerade zum Aufstehen, wenn der Wecker klingelt, man rausguckt und feststellt, dass man auf dem Weg zur Uni innerhalb von Sekunden völlig durchnaesst sein wird. Aber, oh Freude, bis ich mich ausgetrödelt hatte, war der Spuk vorbei, und nun scheint sogar wieder die Sonne! Soviel zum Wetterbericht aus England. Habe ja ganz stark den Verdacht, dass die Regenwolken jetzt nach Deutschland weiter ziehen... :D
Gestern habe ich einen der anstrengendsten Sportkurse in meinem Leben besucht! Es war Aerobic und Step, aber die Trainerin muss in ihrer vorherigen Karriere wohl Profitänzerin oder so gewesen sein... Schritt vor, zurück, Hüpfen dahin und dorthin, Drehungen in allen Arten, und so weiter und so weiter! Ich habe ganz hilflos in der letzten Reihe versucht, so gut wie es geht Anschluss zu halten. Es war hoffnungslos. Deprimierend war nur, dass die meisten ganz gut mithalten konnten... Na ja, vielleicht ist mein Rhythmusgefühl doch nicht so spitze. Aber was solls, die anderen waren immerhin schon oefter da als ich, und naechste Woche wird der zweite Versuch gestartet!
Das was ich mir beim Sport abgetanzt habe, werde ich mir die naechsten Tage wieder anfuttern, denn mir steht ein kulinarisches Wochenende bevor! Morgen geht es mit ein paar Freunden zum Japaner, Abendbrot essen. Samstag wird bei einer anderen Freundin thailaendisch gekocht! (Das ist der Vorteil, wenn man viele internationale Kollegen hat...) und Sonntag gibt es in unserer WG Schokoladen-Fondue. Mmmmh, lecker.