Ich in England...

Lange hab ich mich ja nicht mehr gemeldet, aber heute hab ich endlich mal wieder die Zeit und Muse, was zu bloggen! Hallihallo alle hier draußen!!! Hoffe mal, dass es allen so gut geht wie mir, denn es ist endlich Frühling, Frühling, Frühling. Inzwischen ist auch der hartnäckige Baum vor meinem Fenster ergrünt und heute war schon der dritte Tag ohne Regen mit massenhaft Sonnenschein. Und es soll sogar noch länger so bleiben! Wow, und das in England. Da wir jetzt anscheinend durchgehend Temperaturen über 20 Grad haben (zumindest tagsüber), darf ich auch hier an dieser Stelle gleich mal den neuen Frühlings-/Sommertrend 2008 für die modebewusste Frau frisch von der Insel bekannt geben. Kleines Top, Minirock (wahlweise tut es auch eine kurze Hose) und dazu mit Fell gefütterte Winterstiefel. Interessante Kombination, die man hier immer wieder antrifft und einen ungläubig ein bisschen am Träger zweifeln lässt. Nichtengländern wären die Stiefel wahrscheinlich ab 10 Grad zu warm. Wenn das mal keine Schweißfüße gibt!!!!
Die letzten Wochen war ich damit beschäftigt, meine Arbeit des letzten halben Jahres zusammenzufassen und einen ellenlangen Report sowie einen Vortrag darüber anzufertigen. Na ja, das führt einem dann irgendwie erst einmal vor Augen, wie viel Zeit eigentlich schon wieder seit meinem Start in England vergangen ist und wie wenig man geschafft hat… Aber da es so ziemlich jedem Doktoranden aus meinem Jahrgang so geht, brauche ich mir noch keine Sorgen zu machen. Na ja, und nach zweiwöchigem Intensiv-Schreiben ohne jegliche andere Aktivitäten (ich hatte irgendwie das Gefühl, dass in dieser Zeit besonders viel Interessantes los war) habe ich es endlich geschafft und kann den Frühling jetzt richtig entspannt genießen. Nächste Woche steht zwar noch einmal eine mündliche Prüfung an, aber die dauert gottseidank nur 20 Minuten. Nicht 2 Wochen, wie der schriftliche Bericht.
Tja, und diese Woche ist gerade hochkarätiger Besuch im Lande- meine Eltern sind hier und nehmen meine neue Heimat unter die Lupe. Denke mal, dass es ihnen aber ganz gut gefällt, zumal sich England ja gerade (vor allem wettertechnisch) von seiner schönsten Seite zeigt! Und mein Prof hat mir gleich spontan mal einen Tag frei gegeben, damit ich meine Ellis noch ein bisschen herumführen kann- wenn das mal nicht nett ist!

Haha, endlich ist es soweit und ich bin stolzer Autobesitzer. Ich habe letzte Woche unter Schwitzen und Zähneklappern mein Auto abgeholt, und zwar bei was für einem Wetter!!! Regen, Schnee, Hagel, und alles davon reichlich und in verschiedenen Kombinationen. Da ich meinen Führerschein erst letztes Jahr gemacht habe und bis jetzt ein Schönwetterfahrer war, war die ca. 80 km Rückfahrt vom Autohändler nach Sheffield ganz schön anstrengend. Aber na ja, ich bin heil angekommen, und der kleine Seat auch. Und ich nehme mal an, dass mit dem Schönwetterfahren wird sich hier sehr schnell ändern, zumindest wenn ich das Auto regelmäßig benutzen will… Aber ansonsten kann ich nur Gutes über den kleinen Seat Arosa sagen. Er zieht ordentlich an (wenn auch mit 4 Leuten im Auto nicht mehr allzu leise) und fährt sich gut. Und das Beste ist, er braucht wenig Sprit. Heute Habe ich mit ein paar Freunden eine Spritztour übers Land unternommen, und ich würde sagen, so Pi mal Daumen mal Fensterkreuz schluckt er 5,2 Liter auf 100km. Und das bei meiner unökonomischen Fahrweise. Na ja, der Sprit kostet hier zurzeit so 1,08 Pfund der Liter, was (aufgrund des starken Euros) so reichlich 1,30 Euro sein dürften. Geht eigentlich noch (hab mir ja sagen lassen, dass in Deutschland inzwischen die 1,50Euro-Marke geknackt wurde…), wird aber auch nicht weniger, sondern eher mehr.
Heute haben wir wie gesagt einen Ausflug nach Skegness unternommen, einen Ferienort an der englischen Ostküste. Ist ganz nett dort, vor allem gibt es einen riiiieeeesigen Sandstrand! Ist bestimmt sehr schön dort im Sommer, aber heute war es leider doch noch etwas kalt, so dass ich mich (als einzige von uns 4) nur bis zu den Füssen ins Wasser getraut habe. Außerdem ist Skegness am Strand ein einziger Vergnügungspark, mit Achterbahn, Spielautomaten, Bars und unzähligen Kitsch-Läden. Da kann man ganz schön Geld lassen, wenn man will…
Letzte Woche bin ich mal wieder in Sheffield ausgegangen, zu einer Jazzveranstaltung! Fand ich übelst schön, denn bis jetzt hatte ich den Eindruck, dass man in Sheffield ausschließlich zu Parties mit haufenweise trinkenden Leuten und lauter Musik gehen kann. Aber, anscheinend gibt es hier auch was für etwas spießigere Leute, eben zum Beispiel jenes Lokal, das jeden Donnerstag Live-Jazzmusik spielt! Also, da lohnt es sich wieder, das Nachtleben von Sheffield zu erforschen. Jipieee!



Sandstrand in Skegness



Ab ins Wasser



Das ist er, mein Kleiner!

So, da bin ich wieder mal, nachdem ich ja eine Weile nix mehr von mir hören lassen hab. Ich hoffe, alle da draußen haben ein paar schöne Ostertage verbracht! Ich glaube ja fast, das Wetter in Deutschland ist auch nicht besser gewesen als hier. Echt, da schneit es das ganze Jahr lang nicht (bis auf einen halben Tag, wo hier mal 5mm Schnee lagen, das zählt aber nicht), und dann zu Ostern so was.



Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, zu Ostern Schnee zu bekommen, ist größer, als dass es zu Weihnachten schneit. Aber wir (ja, mein Liebster war auch zu Ostern noch hier,ist aber heute leider zurück gefahren, schnief) haben das Beste draus gemacht und haben die schönen Tage für ein paar Ausflüge genutzt.
Und da komme ich nun zum Thema des Tages- PEAK DISTRICT. Das ist ein Gebirgszug zwischen Sheffield und Manchester, nicht extrem hoch, und Nationalpark-Gebiet. Und ich kann nur sagen, es ist sooooo schön dort! Also jeden, der Wandern und Natur mag und irgendwann mal hier in der Nähe vorbei kommt, kann ich es nur ans Herz legen, hier mal einen oder mehrere Tage zu verbringen. Aber man muss recht sportlich sein. Die Wege sind größtenteils unbefestigt, und man kraxelt teilweise schon schmale Trampelpfade entlang oder klettert über Felsen und Gatter.
Aber es lohnt sich. Man hat das Gefühl, nicht mehr in England zu sein, sondern irgendwo am Ende der Welt, in der Tundra oder so. Eine wunderschöne, malerische, raue Heide- und Moorlandschaft umgibt einen in den höheren Lagen. Und kaum andere Leute, keine Straßen und Häuser mehr. Dafür trifft man an den unmöglichsten Stellen Schafe. Die laufen dort überall rum, mitten im Moor. Das muss ein tolles Schafleben sein!
Also Leute, wenn ihr Zeit habt, fahrt hin und schaut es euch an. Ich werde noch ein paar Fotos reinstellen, leider wird nicht genug Platz sein für die 200 Bilder die wir gemacht haben, also ist es nur eine kleine Auswahl.
Na ja, jetzt wo ich wieder Strohwitwe bin, werde ich mich mal mit neuer Energie in die Uni-Arbeit stürzen. Mitte April muss ich einen Vortrag über (die bis jetzt leider nicht allzu üppigen) Fortschritte meiner Arbeit abliefern und am Ende des Monates dann einen schriftlichen Bericht, damit ich auch weiter an der Uni bleiben darf. Will ich ja, mir gefällt es ja ganz gut in Sheffield. Nächste Woche werde ich dann endlich mein Autochen abholen können. Ich muss noch auf die nächste Rate meines Stipendiums warten, denn als Ausländer hat man hier 0,000% Chancen auf einen Kredit oder Ratenzahlung und so muss ich die Summe denen auf einmal auf den Tisch blättern. Aber das geht schon, hab ja gespart in den letzten Monaten.
Na denn, ich werde mich demnächst man melden (bitte die gelegentliche Schreibfaulheit verzeihen!). Und mir jetzt noch die interessante Kombination aus Nieselregen, Nebel, Sonne und Abendrot anschauen, die man wohl auch nur hier finden kann...




Heide, Moor uns Steine






Die trifft man überall.








Entlang am Rande der Ebene von Kinder Scout.




Da ging es wieder nach unten.




Typisch: Steinmauern.