Sonntag, 21. September 2008
Hiho, liebe Leute, hier bin ich mal wieder. Ich habe eine ganze Weile keine Zeit zum Schreiben gehabt- viel, viel Stress und viel los. Aber heute, an einem schönen sonnigen Sonntag (ja, er ist wirklich sonnig- und es ist schon der 3. Tag in Folge… -England, was ist nur aus dir geworden?!) habe ich nun doch endlich mal wieder Zeit (und Lust) was zu tippen.
Es hat einige Neuerungen gegeben in meinem bescheidenen Leben, und ich weiß vor Schreck gleich gar nicht, womit ich anfangen soll. Mein Liebster ist nun endlich, endlich fest nach Endland gezogen, nachdem er einen prima Diplom-Abschluss hingelegt hat und in England Arbeit gefunden hat. Daher haben wir uns nun auch entschlossen, endlich mal unsere Hochzeit festzuzurren, die ja schon seit längeren mehr oder weniger geplant war. Nächstes Jahr, am 16.5. ist es soweit, natürlich in Deutschland. Hab im August auch eine Woche Urlaub daheim gemacht, die natürlich nun ganz unter dem Zeichen „Hochzeitsvorbereitung“ stand! Tja, das ist schön aber auch sehr stressig, und ein bisschen Bammel habe ich auch- ich meine, ich hab ja noch nie geheiratet und die Tatsache das Braut und Bräutigam sich in England vergnügen, macht es da bestimmt auch nicht viel einfacher. Aber das Resultat zählt ja, und dafür braucht man schlimmstenfalls nen Termin beim Standesamt. Selbst wenn alles andere schief geht, verheiratet ist man dann schon mal.
Wieder in Sheffield angekommen, stand erst einmal Umziehen auf den Plan. In den 2 Monaten, als mein Liebster mich sozusagen „dauerbesuchte“, ist es dann ndoch ganz schön eng geworden in meinem kleinen WG-Zimmerchen mit 90 cm breiten (maximal!) Bett für 2 Personen. Also auf in eine neue Wohnung… Der Umzug war nicht gerade leicht. Zum größten Teil lag es daran, dass wir unsere „Traumwohnung“ zwar schnell gefunden hatten, aber diese nur über eine absolut unfähige Mietagentur vermittelt bekamen. Mit denen hatten wir ganz schön zu tun und der Ärger, den wir mit ihnen hatten würde einen extra-Beitrag ausfüllen. Wir warten auch immer noch auf ein Einzelbett für unser Arbeits-/Gästezimmer und der Fast-Balkon (ist eine Tür bis zum Boden mit Gitter davor ohne Balkonfläche) lässt sich auch noch nicht öffnen, da sie Schlüssel fehlen (in England sind die Leute krimineller und/oder paranoider, deswegen sind alle Fenster mit Schloss ausgestattet, obwohl wir im 2. Stock wohnen…). Lieblingssatz der Agentur: JA, wir kümmern uns sofort darum und rufen sie gleich zurück! Leider passiert das in den seltensten Fällen und falls man irgendwann doch mal auf die Idee kommt, nachzufragen, stellt man fest, dass das worum sich gekümmert werden sollte schon wieder vergessen wurde… Seufz.
Nahe verwandt zu diesem Thema sind HOTLINES! DA muss ich auch noch einfach mal meinen Senf dazu geben. Die Engländer sind total scharf auf Hotlines, alles muss übers Telefon erledigt werden. Von der Ummeldung der Versicherung, Anmeldung beim Strom- und Internetanbieter, etc.etc. Demzufolge hatte ich im Zuge des Umzuges viel mit so was zu tun, und man muss dazu sagen dass es nicht gerade billig ist, dort anzurufen. Oft hat man aber keine andere Chance. Durch die Warteschleifen und zahlreiche Auswahloptionen durchgekommen, wird man mit einem freundlichen Mitarbeiter verbunden. Dieser hört sich die Wünsche des Anrufenden an und hilft kompetent und freundlich weiter. Ja, wir kümmern uns sofort darum, in spätestens 2 Tagen hören sie von uns/kommt ein Schreiben von uns/… Bei diesem Satz sollte man wie gesagt misstrauisch werden. Bestenfalls kümmern sie sich wirklich drum und nach 2 Wochen (NKEINESFALLS nach 2 Tagen) bekommt man eine Rückmeldung und das Anliegen wurde bearbeitet. In der Regel passiert nichts, und man fängt das Spiel wieder von vorne an… anrufen und nachfragen… ja, wir kümmern uns darum.... AAAAAHHH! Zusätzlich Würze eingebracht wird durch Leute mit unverständlichem Dialekt oder das Falschreiben von Namen und/oder Adresse und/oder anderen Daten. Hotlines sind für Ausländer (wahrscheinlich auch für Engländer) die Hölle, trotzdem gibt es einfach kein anderes System (wie das Schicken der Daten per Post/Internet oder eine Filiale, wo man sein Zeugs erledigen kann) und man ist gezwungen, immer und immer wieder anzurufen.
Na ja, wie man sieht muss man sich hier ne dicke Haut und ein bisschen Geduld zulegen. Inzwischen verstehe ich auch den Grund für den berühmten englischen Humor- ohne den würde man echt verzweifeln.
So, jetzt wird der Beitrag langsam lang, das heißt für heute ist erst mal finito. Genießt das Herbstwetter, ihr da draußen!
P.S.: Aufgrund besagter Hotlines hapert es im Moment noch ein bisschen mit dem Internet. Wir klinken uns heimlich über ein anderes ungesichertes Drahtlosnetzwerk ein- das ist aber extrem langsam und fällt auch immer mal wieder aus. Deshalb gibt es erst einmal keine Bilder!

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