Sonntag, 14. Oktober 2007
Hart im Nehmen!
Eines muss man den Engländern lassen: Sie wissen wirklich zu feiern. Ich meine, Dresden ist ja nicht gerade ein Kaff, was Parties und Veranstaltungen angeht. Wir haben ja ein hübsches Kulturleben dort. Aber was Sheffield angeht (von der Größe her ungefähr vergleichbar mit Dresden), da können wir nicht mithalten. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass Sheffield eine Studentenstadt ist. Jeden Abend gibt es dutzende Veranstaltungen, die wirklich alle Geschmäcker abdecken. Und jeden Abend scheint die ganze Stadt (zumindest alle zwischen 18 und 38) unterwegs zu sein.
Dabei bewundere ich die Engländerinnen von ganzen Herzen. Wir haben zurzeit inseltypisches Wetter, d.h. so zwischen 10 und 15 Grad und natürlich Nieselregen. Aber EGAL, wie das Wetter gerade ist, abends laufen hier (fast) alle weiblichen Wesen nur vom knapp unter den Po bis gerade über die Brust bekleidet rum. Der Rest ist nackte Haut (OK, vielleicht noch ein Paar Schuhe…), so als wäre gerade Hochsommer. Ich kam mir gestern Abend richtig blöd vor, als ich mit Pullover, Jacke, langen Hosen und Schaltuch an einer 10er Gruppe Engländerinnen in Mini-Kleidern vorbei lief. So ein bisschen wie ein Alien. Na ja, wahrscheinlich werden die Mädchen, die hier geboren werden, im Laufe ihres Lebens abgehärtet? Jedenfalls kann man hier abends weibliche Ausländer sehr leicht daran erkennen, dass Arme und Beine bedeckt sind. Aber mal sehen, vielleicht passt frau sich ja irgendwann an?
Heute früh (oder besser gesagt: Mittag) haben wir mal so richtig englisches Frühstück probiert. Ist eigentlich ziemlich lecker, es gab Toast, Spiegelei, Bacon, Würstchen, Kartoffelrösti und gebackene Bohnen. Wir haben es aber eher als Mittagessen zu uns genommen. Na ja, nicht alles Essen ist komisch in England (obwohl es schon ein paar Merkwürdigkeiten gibt). Ein bissel tun mir die Leute hier schon leid. Ich wollte heute im Supermarkt mal das Angebot an Weihnachtssüßigkeiten inspizieren, und es gibt: fast nichts. Die Armen. Keine Lebkuchen, Mandeln, Dominosteine, Marzipankartoffeln, Weihnachtsschokolade, was auch immer. Einzig und allein ein paar überteuerte Schokoweihnachtsmänner und supersüßen „Christmas puddig“ (so eine Art Torte mit Früchten). (Ich will aber nicht ganz ausschließen, dass bis zum Advent vielleicht noch ein bissel mehr auftaucht- hoffe ich zumindest!) Da kann man echt froh sein, auf dem Kontinent zu wohnen. Bei meinen nächsten Heimatbesuch muss ich mich unbedingt mit Pfefferkuchen eindecken…

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